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Ihr steht hier einem der schönsten Dörfer Italiens gegenüber, das mit seiner zauberhaften Landschaft noch schöner wird: Anversa degli Abruzzi, in der Provinz L’Aquila, auf 604 Höhenmetern, liegt im hohen Tal des Valle del Sagittario, die die herrlichen und wilden Höhlen überragen.
Vom Tal Valle Peligna in Richtung Scanno führt eine faszinierende Straße. Man durchquert hier die Höhlen des Sagittario. Dieser tiefe Canyon, der sich im Laufe der Jahrtausende vom Fluß Sagittario in die Felsen gegraben hat, ist ein Kunstwerk der Natur von großer und beeindruckender Schönheit. Hier wurde das Naturschutzgebiet Gole del Sagittario gegründet, das aus einem Landstrich besteht, der noch bis Ende des 19.Jh. von englischen Reisenden als „beängstigend und schön“ beschrieben wurde. Das Gebiet, das bereits seit 1991 eine Oase des WWF ist, wurde im Jahr 1997 zum regionalen Naturreservat erklärt.
Das antike mittelalterliche Dorf wird von einem Gürtel externer Häuser gekennzeichnet, die auf den Ruinen der Reste der Burg Castello Normanno oder dei conti di Sangro gebaut wurden. Das Castello, das von den Normannen im XII.Jahrhundert erschaffen wurde, hatte den Zweck, einen der südlichen Zugänge zum Tal Valle Peligna zu kontrollieren. Im Jahr 1706 wurde es von einem Erdbeben zerstört. Noch heute sind die Reste der Turmspitze aus dem 14.Jh. sichtbar, sowie der untere Verbindungsteil zwischen dem Turm und der Stadt, und der niedere Bogen am Eingang des Palazzo, das auf den Anfang des 16.Jh. datiert wird. Hier hat Gabriele d'Annunzio im Jahr 1904 die Tragedie "La fiaccola sotto il moggio" angesiedelt. Von bedeutender Rilevanz sind auch die Häuser Case dei Lombardi. Das sind Reihenhäuser, ein Werk von Arbeitern aus dem Norden, die in der Region zwischen der zweiten Hälfte des 15.Jh und Ende des 16.Jh. aktiv waren. Sie sind typische einzelne Beispiele für befestigte Strukturen, in die Stadtmauern eingelassen, die auch das Ansehen der Familien zeigten, die dort wohnten.
Sehenswert sind unter anderem: Die Kirche Chiesa di San Marcello aus dem XI.Jh. mit einer außergewöhnlichen Fassade mit einem spätgotischen Portal (1472) und mit fantastischen Skulpturen mit Ornamenten und Pflanzen- und Gesichtsmotiven. Eine Lünette zeigt ein Fresko der Madonna mit Kind und zwei Heiligen. Die Kirche Chiesa della Madonna delle Grazie, aus dem XVI.Jh. mit einem Steintor aus dem Jahr 1540, das in den Abruzzen einzigartig für sein seltenes ikonographische Motiv ist, eine herrliche Rosette aus dem Jahr 1858 mit Schlangen, die sich um die Stäbe des Zirkels schlängeln.
Bei eurem Besuch von Abbateggio verdient auch Castrovalva einen Abstecher: Ein Stadtteil von Anversa und unabhängiges Lehen der Antike. Es stellt ein Beispiel für eine sehr gut erhaltene Siedlung auf einem Bergrücken dar. Hier hat der holländische Künstler Maurits Cornelis Escher im Jahr 1929 eine Lithografie, die so genannte „girone Escher“ geschaffen. Sie befindet sich an der letzten Kurve, kurz vor der Einfahrt zum Ort, wo es möglich ist, das Dorf aus der gleichen gemalten Prospektiven zu beobachten.