Überblick über
Eine angenehme Höhe mit circa 390 m und eine strategische Position haben der Gegend um Fresagrandinaria, in der Provinz von Chieti, die Möglichkeit gegeben, seit über tausend Jahren bewohnt und entdeckt zu werden.
Dank einiger Funde – unter denen auch Bruchstücke von Tontöpfen mit einer Osca-Inschrift waren (die Sprache der damaligen italischen Volksstämme), die sogar von Theodor Mommsen untersucht wurden, dem größten Klassizisten des XIX.Jh. – ist es sicher, dass diese Gegend von den Frentanern und daher auch von den Römern besiedelt war. Daraufhin kamen die Langobarden, die sich in den Teilen von Fara und Guardiola, entlang des Flusslaufes, niederließen.
Denkt einmal, wieviele Völker sich hier einst in der Gegend tummelten und ihr seht heute niemanden, nur Natur und kleine Häuser, die ein kleines Dorf mit einem langen und klangvollen Namen, formen: es wird zum ersten Mal in einem Dokument im Jahr 1115 erwähnt und kommt von seinen „Besitzern“, den reichen Baronen Grandinati, die laut den Überlieferungen, eine Tochter, namens Frisia, hatten.
In der umliegenden Landschaft kann man nur noch die Reste des religiösen Gebäudes erkennen, das dem Sant’Angelo gewidmet war und auf mehr als ein Jahrhundert davor zurückgeht. Dieses benediktinische Kloster war die erste „Kolonisierung“ dieser Gegend im Jahr 1000.
Euch wird sicherlich das mittelalterliche Dorf gefallen, das aus Gebäuden besteht, die von der jahrhundertealten und geschickten Meisterriege der Kalkstein- und Sandsteinarbeiter erbaut wurden, wie die eleganten Palazzi De Lellis, Rocchio, De Martinis, Cosmo Terpolilli.
Besucht auch die kleine Kirche Chiesetta della Madonna delle Grazie, am Fuß des Dorfes, das eine goldene Statue aus dem 14.Jh. bewahrt, die die Madonna mit Kind darstellt und sicherlich auch das Bauernmuseum und Museum der Migration des Trigno-Tals: es befindet sich in einer mittelalterlichen Taverne und stellt Materialen aus, die zum größten Teil von den Bauern gespendet wurden, wie antikes handgefertigtes Spielzeug und alte Bilder des ländlichen Dorfes von normalen und festlichen Gewändern, Gastronomie, ländliche Häuser, Haus- und Feldarbeiten und des Handwerks.
Beeindruckend ist die Abteilung, die dem Phänomen der Auswanderung gewidmet ist, die das Dorfleben seit dem Jahr 1882 charakterisiert, wie zum Beispiel erst nach Amerika, dann nach Australien, Afrika, Belgien, Frankreich, Deutschland und in die großen italienischen Städte bis zu den 1970er Jahren: zahlreiche Dokumente, kommunale Register der ausgestellten Reisepässe, persönliche oder entferntere Zeugenberichte, erzählen von einer Geschichte, als die Auswanderer wir selbst waren.
Jetzt bleiben noch die typischen Gerichte übrig, die allerdings nicht verschwunden sind, sondern, ganz im Gegenteil, sich mit der Erfahrung und der bäuerlichen Weisheit noch verstärkt haben, wie die „klassische“ Porchetta al Forno (die die Sprache Mittel- und Süditaliens spricht), die „Treccitella“ (Rouladen aus Ziegen- oder Schafsinnereien, die um einen Oreganoäste gewickelt werden), die „viscica“, die in anderen Teil Ventricina heißt und die Taralli und „Cellipieni“, typische lokale Süßspeisen.