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Trasacco, ein gefeiertes Dorf auch von Seiten des englischen Schriftstellers und Künstlers Edward Lear, wie in einem Bild, das seinem Werk von 1841 „Illustrated Excursions in Italy“ beigefügt wurde, hat seinen Ursprung wahrscheinlich im Hohen Mittelalter, unweit des antiken marsischen Zentrums von Supinum. Sein Name könnte von dem lateinischen Wort „trans aquas“ kommen, in Bezug auf seine Position zu Marruvium, dem heutigen San Benedetto die Marsi, das einst eine wichtige römische Stadt in der Region der Marsen war.
Das Zentrum entwickelte sich um die Kirche Chiesa dei SS.Rufino und Cesidio, erbaut im III.Jh. und zerstört 936 während eines Überfalls der Magiaren. Es folgten mehrere Wiederaufbauten in den folgenden Jahrhunderten. Seine Ursprünge sind an die Angelegenheiten der Grafenfamilie der Marsen gebunden, die genau hier in Trasacco ihren Sitz hatten.
Zum Schutz des Dorfes erhebt sich der Turm Torre Febonio. Hört welche Geschichte sich hinter diesem Turm verbirgt: die Fantasie des Volkes brachte ihm auch den Namen „Turm von Agrippina“ (oder „von Messalina“) ein, da es für die Residenz der Kaiserin gehalten wurde, als diese in der Marsica residierte als Gemahlin des Claudio. Leider wurde diese Legend von Fakten widerlegt: die erste Erwähnung der Existenz dieses Turms geht nur auf die „Chronicon Farfense“ aus dem X.Jh. zurück, von dem hervorgeht, dass dieser als Verwaltung der Justiz genutzt wurde.
Umgeben von unsicheren Ursprüngen und märchenhaften Thesen ist auch das Kloster der Madonna di Candelecchia: Gelehrte fragen sich noch heute, wie die Entstehung stattfand und wie es zu dem Namen kam, der von verschiedenen miteinander verflochtenen Gründen der Volkstradition hervorgeht und die sich an eine Quelle in der unmittelbaren Nähe des Klosters stützen, dessen Wasser besondere heilende Kräfte zugesagt werden, oder auch dem Wald, der mit seinen hohen Bäumen das Klosters umgibt.
Ein idealer Moment, um Trasacco zu besuchen, könnte der August sein, zum Event des „Ruette in festa“ (Feste der Straßen), bei denen die Straßen der Altstadt von zahlreichen Ständen und Weinverkäuften gesäumt werden, und an denen es möglich ist, die typischen Produkte dieser Gegend und die gastronomischen Spezialitäten der traditionellen Küche zu kosten.
Interessant ist auch die Veranstaltung am 6.Januar: das Fest des Hl. Antonius, bei dem sich das Dorf in eine große Bühne unter freiem Himmel verwandelt, da eine theatralische Darbietung „Mascaritte“ entlang den Straßen der Altstadt gegeben wird.
Während eines Besuchs des Dorfes mit märchenhaftem Ursprung, umgeben von Geheimnissen und Volkstraditionen, sollte man nicht auf die exquisiten typischen Süßspeisen des Dorfes verzichten: die mostaccioli abruzzesi, hier auch Murzitti genannt, die aus Mehl und Eiern gemacht und mit einer Mischung aus Kakao, Kichererbsen und Nüssen gefüllt werden.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
Das Monument der Madonna della Pellegrina
Die Kirche der Santa Maria del Perpetuo Soccorso