Überblick über
Habt ihr jemals ein künstlerisches “Kollektiv” mit über 30 Mitgliedern aus Schauspielern, Bildhauer und Maler gesehen, die alle beschließen in einem Dorf mit nur 300 Einwohnern zu leben?
Das sind Dinge, die man in Fontecchio findet, das sich vom Grün des Aterno-Tals umgeben mitten im Regionalen Naturpark des Sirente-Velino (https://abruzzoturismo.it/it/parco-naturale-regionale-del-sirente-velino-0), in der Provinz von L’Aquila, befindet.
Hier haben sich seit einigen Jahre, Kunst und Kultur zusammengeschlossen, um die Gegend wieder aufleben zu lassen.
Am Eingang findet man ein seltsames handwerkliches Geschäft, das starrende Puppenaugen im Schaufenster ausstellt: es sind die traditionellen abruzzesischen Puppen aus Pappmachè, die durch die Hände eines Künstlerpaares zum Leben erweckt werden. Dies kann man mit pädagogischen Workshops nacherleben, wie auch in den Theaterveranstaltungen oder an den traditionellen Events des Apenninischen Dorfes. Fragt sie nach der Bautechnik, die aus Kleber und Papierstreifen besteht und versucht euch selbst darin. Es macht sehr viel Spaß. Aber das ist nur der Anfang.
Nur wenige Schritte vom historischen Zentrum entfernt, findet man eine große Struktur mit einer Galerie für Ausstellungen und Aufführungen und einer Gemeinschaftshalle, die kostenlos der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird, um sie für alle zugänglich zu machen, die einen Raum für kreative Aktivitäten suchen. Sein Ziel ist es, ein breites Netzwerk mit verschiedenen kulturellen Realitäten zu entwickeln und Anlaufpunkt für aufstrebende Künstler, für die Bewohner von Fontecchio und des gesamten Territoriums zu sein.
Schaut sie euch an. Hier kann man zehn verschiedene Künstler gleichzeitig sehen, die je nach ihren Neigungen, malen, schauspielern, Gedicht vortragen, Spielwerkstätten anbieten oder Drehbücher schreiben.
Es ist ein Fluss an Kreativität, der dank eines ersten Projekts begann, das von einem US-amerikanischen Künstler (Fontecchio International Airport) ins Leben gerufen wurde, um das Dorf nach und nach attraktiver zu machen, um Freunde und Mitarbeiter aus Amerika und damit Künstler, wie Regisseure, Maler, Bildhauer, Schriftsteller, Freunde von Freunden einzuladen. Einige gingen, andere blieben.
Man kann noch einige Ateliers in dem sehr alten Dorf finden, mit seinen engen und verwinkelten Gassen, dem mittelalterlichen Turm mit seiner antiken Uhr, die zu den ältesten Italiens gehört (https://abruzzoturismo.it/it/torre-dellorologio-fontecchio-aq): Das Zifferblatt ist in sechs Stunden aufgeteilt und der Mechanismus, der noch funktioniert, bewegt den einzigen Zeiger von Stunde zu Stunde. Jeden Abend schlägt sie 50-mal, um an die 50 Tage des spanischen Angriffs von 1648 zu erinnern, der danke des Markgrafen Corvi beendet wurde, der den Kommandanten der feindlichen Truppen umbrachte.
Im Turm kann man auch eine dauerhafte fotografische Ausstellung über die Orte in der Provinz L’Aquila, vor und nach dem Erdbeben von 2009, sehen. Die Ausstellung trägt den Titel „Platz für Erinnerungen“.
Auch wenn fast noch alle Kirchen aufgrund des Erdbebens unzugänglich sind, und die Arbeiten hier und da die Schönheit des Dorfes „stören“, wird euer Besuch, dank der entfesselten Kunst, voller Energie sein. Wie der Brunnen mit den Masken auf der Piazza del Popolo, ein Symbol des Dorfes: er geht auf das XIV.Jh. zurück und stellt eine runde Wanne dar mit drei Bögen, die diese teilen. In der Mitte stehen Pflanzen- und Menschenmotive, aus deren Mündern die Wasserläufe kommen.
Weiterhin kann man auf dem Platz eine Nische mit einem Fresko der Madonna dell’Uccellino bewundern, wie auch ein Brunnen mit Wanne, die genutzt wurde, um die Tiere zu tränken.
Verwöhnt euch zum Mittagessen mit einer anderen Art von Kunst, und zwar mit den Fettuccine mit Trüffel und mit Safran, Gnocchi, gegrilltes Fleisch und Würste. Und die Straßen von Fontecchio werden euch verhexen.
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Die mittelalterliche Brücke über den Aternofluss
- Palazzo Corvi
- Palazzo Muzi
- Die alte Gerberei