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Willkommen in Teramo, einer der vier Provinzhauptstädte der Abruzzen. Diese hier liegt am Nördlichsten in der Region. Wenn Teramo eine Süßspeise wäre, würde man ihr den Guglhupf zuordnen: echt, einfach, tröstend.
Die Seele der Stadt ist die ruhige und einladende Atmosphäre, die euch wie eine Mutter zwischen antiken Stadtmauern umarmt und die man zwischen den Personen wiederfindet, die im Zentrum einen Kaffee trinken oder an der „vasca“, am Hauptcorso entlang, der vom Glockenturm der Kathedrale überragt wird. Dies ist eine der Schönsten der Abruzzen.
Und von der antiken Interamnia, „Stadt zwischen zwei Flüssen“, wie Teramo von den Römern genannt wurde, da sie vom Fluss Tordino und dem Vezzola durchflossen wird (gemäß anderen Gelehrten bedeutete der Name Hauptstadt), und von dem italischen Volk der Pretuzi, die früher dort lebten, entstand der Name der Abruzzen.
Klein und ruhig, aber mit Sicherheit von großer geschichtlicher Bedeutung, verspricht die Stadt einen Aufenthalt reich an monumentalen Überraschungen zwischen Meer und Bergen. Man befindet sich tatsächlich nur ca. 20 km von der Adriatischen Riviera und fast 40 km vom Gipfel des Gran Sasso d’Italia entfernt. In der Mitte liegen die weichen Hügel mit Wein- und Olivenhainen, die bis ans Meer reichen.
Euer Besuch sollte am legendärsten Punkt der Stadt beginnen, wo sich die majestätische Basilika Basilica Cattedrale befindet, erbaut im Jahr 1158, die nach zahlreichen Restaurierungen schließlich ihre strahlende Form wiedererlangt hat. Die Fassade mit ihrem Tor aus dem 14.Jh. von Diodato Romano, und der großen Rosette, ist bewundernswert; im hinteren Teil steht der quadratische Glockenturm, während sie im Inneren von 3 Schiffen und 3 Epochen geteilt wird: der Romanik aus dem 13.Jh, der Gotik aus dem 14.Jh. und die der Neuen Sakristei (1594-1632) mit den Gemälden aus dem 18.Jh. von Sebastiano Majewski.
Bewundernswert ist der große Hauptaltar, der von einer wunderschönen silbernen Stirnseite „erhellt“ wird. Dies ist ein Werk von Nicola da Guardiagrele, dem wichtigsten Goldschmied der Abruzzen aus dem 14.Jh. Zudem steht dort ein bezauberndes Polyptychon des Heiligen Augustinus (XV.Jh.), die die Handschrift des venezianischen Jacobello del Fiore trägt.
Nur wenige Schritte von der Kathedrale entfernt, kann man die Reste des Römischen Theater sehen, das im 2.Jh.n.Chr., zur Zeit des Augustus, erbaut wurde und das Gabriele d’Annunzio wie folgt beschrieb: „Die Ruinen von Internamnia bezeugen seine antike Größe“.
Die Überreste gehören aktuell zu einem wichtigen Projekt, die ihre ursprüngliche Schönheit wiederherstellen soll.
Ihr befindet euch im Römischen Teil der Stadt, das mit dem Theater, Amphitheater und einer Reihe von archäologischen Funden eine Epoche beschreibt, in dem das Zentrum, Kolonie und Verwaltungsstadt, eine blühende Periode unter Kaiser Augustus und danach unter Hadrian, erlebte.
Immer in der Nähe kann man die Reste der antiken Santa Maria Aprutiensis besuchen, die heutige Kirche Sant’Anna dei Pompetti, erbaut im VI.Jh. während der byzantinischen Epoche, wurde sie 1155 von den Normannen zerstört.
Neben dem kleinen religiösen Monument haben weitreichende Ausgrabungen den Bauplan einer antiken Kathedrale mit 3 Schiffen ans Licht gebracht, die in eine runde Apsis endete.
Einige Schritte weiter und ihr befindet euch vor einem der ältesten Gebäude der Stadt, dessen erster Bau auf das Jahr 1232 zurückgeht: es ist das Casa dei Melatino, Haus einer mächtigen Familie dieser Gegend. Das Gebäude wurde dank einer Bankstiftung restauriert. Je nach Öffnungszeiten, kann man die Büste von Settimio Severo, wie auch die Platte des „Meisters der Crivellesken Altarkunst“ (kann vielleicht dem Künstler Giacomo da Campli zugeordnet werden), und weitere Werke bewundern.
Vor dem Mittagessen, bei schönem Wetter, kann man einen Spaziergang am Parco fluviale (Flusspark) unternehmen, ein Weg, der sich entlang der Flussufer des Tordino und des Vezzola erstreckt und der für Sportarten, Spiele, Fahrradtouren und Spaziergänge ideal ist.
Und wenn euch die Natur hier noch nicht ausreicht, genießt die Luft in der Villa comunale, die seit dem 19.Jh. ein Botanischer Garten mit zahlreichen seltenen und jahrhundertealten Pflanzen ist.
Hier liegt auch die Pinacoteca civica (Stadtpinakothek), die man kostenlos besuchen kann: dort sind Altarbilder aus dem XV.Jh. mit Malereien aus der Neapolitanischen Schule aus dem 17. Und 18.Jh. und, vor allem, Werke aus dem 19.Jh. der Abruzzen, wie Gemälde von Pasquale Celommi, Gennaro Della Monica, Giuseppe Bonolis und Skulpturen von Raffaele Pagliaccetti.
Es ist Zeit für das Essen, für das Teramo und seine Provinz ein wahres Reich der Sinne darstellt, ein Paradies der Köstlichkeiten. Maccheroni alla chitarra, Timballo teramano, Scrippelle ’mbusse, Mazzarelle, Bocconotti und Caggionetti sind die wichtigsten Gerichte der teramanischen Tradition.
Falls ihr am ersten Mai hier seid, sollte euch das Fest der Virtù nicht entgehen, ein weiteres berühmtes Gericht, dessen Ursprung sich im Laufe der Zeit verloren hat. Am Ende des Winters haben die Bauern alle früheren Lebensmittel zusammengebracht, die nach dem Winter in der Speisekammer übrig waren. Taucht den Löffel in Bohnen, Kichererbsen, Linsen, Platterbsen, Saubohnen, Erbsen, Mangold, Wirsing, Blumenkohl, Spinat, Zucchini, Schinkenstücke, hausgemachte Nudeln und weitere köstliche Zutaten.
Aber nennt es bloß nicht Gemüsesuppe...
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Die Kirche chiesa di Sant’Antonio
- Die Kirche chiesa della Madonna delle Grazie
- Die Kirche chiesa di San Domenico (momentan aufgrund von Renovierungen geschlossen)
- Das archäologische Museum
- Die Burg der Monica